Wie kam es zum Review des Elephant Sloe Gin
Der Elephant Sloe Gin war ein spontaner
Kauf vor Weihnachten und ich bereue ihn nicht. Auf Instagram hat
ginginginahoi (@ginginginahoi) einen Drink mit
Sloe Gin, Zitronensaft und Sirup, aufgefüllt mit Champagner,
geteilt. Ein einfach zu mixender, an den Cocktail French 75
angelehnter Drink. Mit dem Champagner für den Weihnachts-Apperetiv
sehr gut geeignet und auch optisch recht ansprechend. Das legt doch nahe, den Elephant Sloe Gin einem Review zu unterziehen.
Das geteilte Rezept nutzt den Rutte
Sloe Gin, so kurz vor Weihnachten und ohne meinen lokalen Gin-Dealer
wusste ich allerdings nicht, wo dieser zu besorgen ist. Beim
durchstöbern der Regale viel mir der Elephant Sloe Gin in die Hand.
Den Gin aus dem Hause Elephant habe ich bereits und der Sloe Gin
schmeckt, nach kurzer Online Recherche, nach Schlehe, Kirschen und
Apfel. Nach meiner Vorstellung des Sloe Gin 75 also perfekt geeignet.
GESCHICHTE
Elephant Sloe Gin stammt, wie der Gin
aus gleichem Hause, aus Hamburg. Die Story hinter diesem Gin beginnt
in Afrika – für welches die Gründer der Marke eine besondere
Passion teilen. Inspiriert durch die Natur in Afrika wurden besondere
Botanicals ausgesucht und zu einem Gin zusammengestellt.
Der Elephant Sloe Gin ist auch
tatsächlich auf Gin-Basis. Die aus Heimatnähe stammende Schlehe
wird lange in London Dry Gin mazeriert und dann ausgepresst. Weiter
versetzt wird der Sloe Gin mit Botanicals, vor allem aus Afrika. Die
Zusammenstellung führt zu einem Sloe Gin mit bordeauxroter Färbung
und 35% Vol.
Die Leidenschaft der Gründer für das
Thema Afrika zeigt sich in ihrem Versprechen:
15% des Gewinns jeder Flasche würde für den Schutz afrikanischer
Elefanten und ihrer Lebensräume gespendet.
Auch in der Produktgestaltung achten
sie auf Nachhaltigkeit, verrät einem die Website des Herstellers. Ob
Glasflaschen, Kordel oder Etikette – alles sei sorgfältig
ausgesucht.
Der Sloe Gin wird in Flaschen in der
Größe 0,5l abgefüllt und mit Naturkorken verschlossen. Das Etikett
ist Handbeschriften, mit dem Produktionsjahr und der Flaschennummer
der Charge.
Die Gestaltung des Etiketts erinnert
ein wenig an eine Briefmarke, Reiseabenteuer und Flachmann. Im Regal
fällt sie definitiv auf, ohne übertrieben nach Aufmerksamkeit zu
schreien.
Die Hersteller wollen mit ihrem
Elephant Gin den „African Spirit“ einfangen. Ein Gefühl, dass
sie bei einem stimmungvollem Sundowner G&T nach einem
erlebnisreichen Tag in der Wildnis verspürt haben.
Mit dieser
Ankündigung ging ich mit großen Erwartungen an das Verkosten des
Gins – zunächst Pur, dann in zwei unterschiedlichen Cocktails.
Immerhin war der „Sloe 75“ der Grund, warum ich diesen Sloe Gin
im Schrank habe. Und wenn ich mich
mit jedem Schluck für das Wohlergehen der afrikanischen Elefanten
engagieren kann, macht das Verkosten direkt doppelt soviel Spaß.
BOTANICALS
Der Story folgend stammen die
außergewöhnlichen Botanicals für diesen Sloe Gin aus Afrika, die
Hauptzutat Schlehe stammt allerdings aus der hamburgischen Heimat.
Insgesamt stecken 14 Botanicals in der Flasche. Diese
sind aus Afrika stammend Buchu (Rautengewächs), Teufelskralle
(Sesamgewächs), afrikanisches Wermutkraut und Löwenschwanz, die
Frucht des Affenbrotbaum aus Malawi, Wachholer aus Makedonien, Ungarn
und der Toskana, Ingwer aus China, süße spanische Orangenschalen,
Piment aus Mexiko und Latschenkiefernadeln aus Österreich, sowie
Holunderblüten, Äpfel und Schlehe
Review Elephant Sloe Gin pur und in Cocktails
NOSING des Elephant Sloe Gin
Das Review zum Elephant Sloe Gin beginnt mit einem
komplexes Aroma in der Nase. Die verwendete Schlehe ist klar
erkennbar. Ebenso verbreitet sich ein Duft nach Kirschen, was eine
gewisse Erwartung auf Süße weckt. Zu dem beerenartigen Geruch
gesellt sich Wachholder, erkennbar aber nicht dominant. Vielleicht
liegt es an der Zeit, in der ich den Sloe Gin verkoste, aber der Duft
erscheint passend zu Weihnachten mit Noten von gewürzter
(Kirsch)Wein.
TASTING REVIEW
Fruchtig-süß startet der Sloe Gin auf
der Zunge. Die Schlehe ist auch am Gaumen weiterhin der dominanter
Part. Die Würze des Wacholders klingt an, bleibt aber angenehm im
Hintergrund. Diese Verbindung sorgt dafür, dass der Sloe Gin
likörartig süß schmeckt, durch die Würze aber nicht zu pappig
wird. Der Gesamteindruck ist fruchtig ausgewogen. Beer-, Kirsch-, und
Apfelaromen sind erkennbar und passen gut zu dem gewürzten Eindruck.
Im Abgang gesellt sich eine leicht kräuterartiger Schärfe zu den
Fruchtaromen.
Elephant Sloe Gin mit EIS:
Wie zu erwarten nehmen die Aromen in
der Nase durch das Eis ab, wobei die Schlehe klarer herausgearbeitet
wird. Die Schärfe des Alkohols wird leicht reduziert. Der Geruch
erinnert mehr an Kirchsaft statt Kirchwein.
Der Elephant Sloe Gin präsentiert sich
geschmacklich auch mit Eis immer noch sehr ausgewogen. Die
Komplexität am Gaumen nimmt ab, wird likörartiger. Im Abgang wird
die Schärfe reduziert, entfaltet sich milder. Die Kühle lässt die
Gewürzaromen und die Erinnerung an Weihnachten in den Hintergrund
treten. Insgesamt funktioniert der Sloe Gin seht gut mit Eis. Da ich
die Komplexität aber bevorzuge, empfehle ich den Gin ohne Eis.
Allerdings lässt die Verkostung erwarten, dass der Sloe Gin in
gekühlten Mix-Getränken immer noch funktionieren wird.
NEGRONI
In der Nase
dominiert der Campari, riecht aber erwartungsgemäß süßer.
Geschmacklich begeistert er nicht so. Etwas süßer aber die Schlehe
geht eindeutig unter. Er ist nicht so stark wie ein Negroni (da der
Sloe Gin weniger % Vol. hat) – dies ist aber kein Grund, da der
Negroni nicht als Drink gewählt wird, wenn man es nicht stark mag.
Der Campari nimmt dem Sloe Gin zu viele der Aromen und ergänzt sich
meiner Meinung nach nicht.
Sloe 75
Hier funktioniert
der Elephant Sloe Gin hervorragend. Die Säure des Zitronensafts
umspielt das Fruchtige, unterstützt durch die Süße des Sirups. Der
Champagner macht das Ganze zu einem fruchtig-spritzigem Erlebnis, wie
ich es von einem guten Apperetiv erwarte. Ich bin begeistert.
FAZIT zum REVIEW des Elephant Sloe Gin
Sloe Gins sind häufig für eine
Überraschung und einen geschmacklichen Twist gut – und dem
Elephant Sloe Gin gelingt das äußerst gut. Der Wachholder lässt
die nähe zum Gin auch geschmacklich zu, während die Schlehe und
fruchtigen Aromen nicht nur Pur sondern auch für Cocktails einen
Genuss darstellen. Für mich ist der Sloe Gin ein ausgewogenes,
fruchtiges Erlebnis. Wer näher an einen Likör möchte, kann den
Sloe Gin vorher kühlen oder Eis dazugeben. Ich selber bleibe bei der
Pur Variante.
